Blog der Deutschen Gemmologischen Gesellschaft

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Abb. 1: Die aus der Shakiso-Region Äthiopiens stammenden Saphire. Bildbreite 8 cm, Foto: T. Stephan, DGemG.

Äthiopien wurde in den letzten Jahren immer bedeutender für die Edelsteinindustrie. Angefangen mit der Entdeckung der ergiebigen Opalvorkommen um etwa 2008, erregten in den letzten Jahren insbesondere die Neufunde von Smaragden und diversen Granaten Aufmerksamkeit.

Seit Anfang 2017 werden zudem Saphire im Norden des Landes abgebaut. Die basaltischen Saphire werden in dunkel- bis hellblauen Farben angetroffen, zum Teil mit Trapiche-artigen Strukturen. Zudem sind auch grüne und gelbe Farben zu beobachten, manchmal als zweifarbige Exemplare mit blauen Zonen (Vertriest et al., 2017). Fundregion ist die zurzeit umkämpfte Tigray-Region. Das Abbaugebiet liegt etwa 25 km Nordwest der Stadt Aksum, nahe der Grenze zu Eritrea.

 

Enstatit_vs._Kornerupin-01_logo.jpgAbb. 2: Karte von Äthiopien mit Lage von Aksum und Shakiso, sowie der Hauptstadt Addis Ababa. Zeichnung: Q. Wang, DGemG.

 

In den letzten Monaten mehrten sich nun die Gerüchte über neue Funde von Saphiren im Süden Äthiopiens, in der Region Shakiso, die vor allem in den letzten 5 Jahren durch die Förderung feiner Smaragde Bekanntheit erlangte. Während der Mineralientage Anfang des Monats hatten die Autoren die Möglichkeit Proben (Abb. 1) für die Referenzsammlungen der DGemG und DSEF zu erwerben, die aus der Shakiso-Region stammen (Abb. 2). Bei den Kristallfragmenten handelt es sich um dunkelblaue, bläulich-grüne, grünlich-gelbe Saphire. Spektroskopisch konnten die Proben ebenfalls als basaltische Saphire bestimmt werden. Insbesondere die grünlich-blauen bis blauen Saphire zeigen kräftige Farbzonierungen, daneben sind mikroskopisch staubartige Entmischungen, Mineraleinschlüsse, Heilungsrisse und Zwillingslamellen zu beobachten. Die Oberfläche ist teilweise mit gelb-braunen Eisen(hydr)oxiden bedeckt, welche auch in oberflächenoffenen Rissen vorhanden sind.

Zurzeit werden die neuen Referenzproben aus der Shakiso-Region detailliert untersucht und mit vorhandenen Proben aus dem Norden Äthiopiens verglichen. Ausführliche Informationen hierzu folgen zeitnah.

 

Autoren

Dr. Tom Stephan, DGemG, Dr. Claudio C. Milisenda & Stefan Müller, M.Sc., DSEF
© 2022

 

Literatur

Vertriest, W., Weeramonkhonlert, V., Raynaud, V. & Bruce-Lockhart, S. (2017): Gem News International: Sapphires from northern Ethiopia.- Gems & Gemol. 53, 2, 247-248.

 

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