Blog der Deutschen Gemmologischen Gesellschaft

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Herausgeber: 
Deutsche Gemmologische Gesellschaft e.V.
Prof.-Schlossmacher-Str. 1
D-55743 Idar-Oberstein

 

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Für alle Beiträge behält sich die Deutsche Gemmologische Gesellschaft (Deutsche Gesellschaft für Edelsteinkunde) e.V. sämtliche Rechte vor, insbesondere die des Nachdrucks, der Übersetzung in andere Sprachen und der photomechanischen Wiedergabe. Die veröffentlichten Beiträge stellen – soweit namentlich bezeichnet – die Auffassung der Autoren dar und geben nicht notwendig die Meinung von Herausgeber und Schriftleitung wieder. (Content of this journal may not be reproduced in any form without the permission of the German Gemmological Association. Opinions expressed do not necessarily reflect the views of the Association.)

Das aktuelle Themenheft

Edelsteine und ihre künstlichen Eigenschaftsveränderungen

ist für Mitglieder im Online-Archiv abrufbar.

Für alle Interessierten ist das Themenheft in Druckform bei der DGemG erhältlich: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..

 

 Zeitschrift

 

Vorwort zum aktuellen Heft 3/4 Dezember 2020

Die Verwendung von Edelsteinen zu Schmuck- und Repräsentationszwecken ist so alt wie die Kulturgeschichte der Menschheit. Genauso alt ist das fortwährende Bemühen um eine optimierte Bearbeitung des entsprechenden "Rohmaterials".

Einerseits betrifft dies die Verbesserung der Techniken zur mechanischen Bearbeitung und damit die Entwicklung der verschiedenen Edelsteinschliffe mit dem Ziel, die besonderen (insbesondere optischen) Eigenschaften der Edelsteine optimal zur Geltung zu bringen. Andererseits gilt dies auch für die Entwicklung von Methoden, mit denen die Eigenschaften des Rohmaterials selbst so verändert werden können, dass eine größere Ausbeute an schleifbarem Material möglich wird, bzw. der Anteil feiner Qualitäten am Gesamtangebot erhöht werden kann. Diese Methoden der künstlichen Eigenschaftsveränderungen von Edelsteinen werden unter dem Begriff der "Behandlung" zusammengefasst und von der Bearbeitung i.e.S. unterschieden.

Bereits aus der Antike sind Behandlungen von Edelsteinen bekannt. Neben dem hinreichend oft zitierten Ölen von Smaragden zur Verbesserung der Transparenz gibt es sowohl bei PLINIUS (um 77 n.Chr.) wie auch anderen antiken Quellen zahlreiche Hinweise auf verschiedene Edelsteinbehandlungen (eine ausführliche Übersicht über die antiken Methoden zur Farbbehandlung von Edelsteinen liefert HELM, 1978).

Über Jahrhunderte hinweg hat der Zufall Regie geführt. Das moderne naturwissenschaftliche Verständnis seit dem 19. Jahrhundert hat jedoch schließlich dazu geführt, einerseits die Wirkungsmechanismen der "traditionellen" Behandlungsmethoden zu verstehen und andererseits die Erkenntnisse der Materialwissenschaften gezielt einzusetzen, um neue Methoden zu entwickeln und bestehende zu optimieren.

Eine immer wieder gestellte Frage sowohl in den gemmologischen Ausbildungslehrgängen wie auch auf Vorträgen und Tagungen der DGemG oder in zahlreichen Diskussionen innerhalb der Schmuck- und Edelsteinbranche ist die Frage, ob und wie über die verschiedenen künstlichen Eigenschaftsveränderungen informiert werden muss. Hierzu haben sich in den vergangen Jahren einige international anerkannte Leitlinien herausgebildet, deren Grundlagen im ersten Kapitel des vorliegenden Sonderheftes der Zeitschrift "GEMMOLOGIE" dargestellt werden.

Der sich anschließende allgemeine Teil beschreibt die Entwicklung und Grundlagen der heute gängigen Behandlungsmethoden. Diesem Teil ist ein Literaturverzeichnis mit den wichtigsten Übersichtsartikeln zu diesem Thema angehängt.

Im darauffolgenden speziellen Teil werden zunächst die einzelnen Edelsteine bzw. Edelsteingruppen anhand ihrer jeweiligen chemischen Zusammensetzung, der Kristallsysteme, Farben (Varietäten), Farbursachen sowie der optischen Effekte beschrieben. Es folgt eine Zusammenfassung der bekannten künstlichen Eigenschaftsveränderungen.

Die Erkennungsmöglichkeiten sind kursiv gedruckt, wobei im Wesentlichen auf die Identifizierung mit Hilfe gemmologischer Standardmethoden Wert gelegt wird. Weitere aufwendigere analytische Verfahren sind jeweils genannt, werden aber nicht im Detail erläutert. Für weitere, diesbezügliche Informationen sei auf die wichtigsten Literaturzitate hingewiesen, die jeder Steinart folgen.

Einige Erkennungsmerkmale sind generell auf jede Behandlungsmethode anwendbar, wie z.B. eine Farbkonzentration in Rissen bei gefärbten Steinen. Diese Erkennungsmerkmale werden nur dann explizit beschrieben, wenn die jeweilige Behandlungsmethode auch von kommerzieller Bedeutung für die betreffende Steinart ist. Das Sonderheft "Edelsteine und ihre künstlichen Eigenschaftsveränderungen" bietet allen edelsteinkundlich interessierten Fachkreisen einen kompakten, aber umfassenden Überblick über dieses wichtige Teilgebiet der modernen Gemmologie und ist als Handbuch zum Nachschlagen und zur schnellen Orientierung gedacht.

HELM, D. (1978): Farben und Färben von Edelsteinen in der Antike.- Dissertation, Johann-Wolfgang-Goethe-Universität, Frankfurt am Main. Erschienen 2005 im Verlag Dr. Dieter Helm, Heppenheim.

Plinius, S. G. (2007): Naturkunde Buch 37: Steine, Edelsteine, Gemmen, Bernstein.- 2. Auflage.- Zürich, Düsseldorf, Artemis & Winkler.

 

Dr. Thomas Lind
Präsident
Deutsche Gemmologische Gesellschaft e.V.

 

Die Zeitschrift GEMMOLOGIE der Deutschen Gemmologischen Gesellschaft ist eine technisch-wissenschaftliche Publikation in erster Linie für die Mitglieder der Deutschen Gemmologischen Gesellschaft.

Sie erscheint seit 1952 in regelmäßigen Abständen, zur Zeit in zwei Doppelheften jährlich, und beinhaltet Artikel über Ergebnisse der Edelsteinforschung und Edelsteinuntersuchung sowie gemmologische Kurzinformationen. Der Bezug der Zeitschrift ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. Auf Wunsch kann sie auch im Abonnement bezogen werden.

Einzelhefte oder ganze Jahrgänge, sofern noch lieferbar, können auf Anfrage auch käuflich erworben werden. Bestellung der Zeitschrift über E-Mail: info@dgemg.com
 

Mitglieder der Deutschen Gemmologischen Gesellschaft e.V. haben Zugriff auf die digitale Ausgabe der Zeitschrift.
 

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