Blog der Deutschen Gemmologischen Gesellschaft

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Ein unerhitzter Rubin in leuchtender, „taubenblutroter“ Farbe.

Der schon im Altertum hoch geschätzte Edelstein ist der Innbegriff der klassischen roten Farbe, und Symbol für Liebe und Macht.
Im Altertum zählte er zu den Karfunkelsteinen und schon Plinius schrieb über seine einzigartige Farbe, die: „gegen die Sonne gehalten einer glühenden Kohle gleiche“ und bezeichnete ihn als „Indischen Carbunculus“.
Im Mittelalter etablierte sich der Name Rubin nach dem lateinischen rubeus, was rot bedeutet.


Man sagt, die schönsten Rubine kommen aus Burma -sogenannte Burma-Rubine-, deren Farbe als „Taubenblutrot“ („Pigeon Blood Red“) beschrieben wird. Hiermit bezeichnet man ein intensives, leuchtendes Karminrot. Über die Entdeckung der klassischen Vorkommen in Burma bzw. Birma, dem heutigen Myanmar bestehen viele Legenden. Eine erzählt, dass Räuber, die bei der Jagd nach Wild des Nachts ein Feuer machten, um Schlangen fernzuhalten, morgens eine bemerkenswerte Entdeckung machten: „Schaut nur, das Feuer hat die Erde rot werden lassen, hier liegen überall rote Steine herum.“
Nach einer anderen Legende soll Alexander der Große oder ein anderer König das unzugängliche Tal gesehen haben, dessen Boden ganz rot mit Rubinen bedeckt war.

Wie so oft entstehen durch die Weitergabe von Legenden über Jahrhunderte hinweg Beschreibungen, die der Wirklichkeit nicht entsprechen, sondern durch spätere Hinzufügungen übertrieben ausgeschmückt wurden.
Dies gilt hinsichtlich der obigen Legenden insbesondere für die Seltenheit von Rubinen. Steine mit einer leuchtend roten Farbe und guter Reinheit bzw. Transparenz sind Raritäten, insbesondere wenn sie ein Gewicht von über 2 Karat besitzen. Exemplare über 5 Karat sind sehr selten und welche über 10 Karat sind Ausnahmesteine.
Der bisher teuerste Rubin, der „Sunrise Ruby“ (25,59 ct, Burma, unbehandelt) erzielte 2015 einen Auktionsverkaufspreis von 30,4 Millionen US$. Den Rekord für den höchsten Karatpreis hält mit 1,2 Millionen US$/ct der „Crimson Flame“ (15,04 ct, Burma, unbehandelt). Dieser Stein wird als der schönste Rubin bezeichnet, der jemals verkauft wurde. Schmuck mit Rubinen zierte die Schatzkammern orientalischer Herrscher und von historischer Bedeutung sind Juwelen und Objekte im Besitz europäischer Königs- und Fürstenhäuser.


 

abb5Blick auf die Stadt Mogok im legendären „Tal der Rubine“.

Der erste Bergbaubericht stammt aus dem 6. Jahrhundert, in dem ein Sohn des Gründers der chinesischen Shan-Dynastie das Gebiet beherrschte. Er soll jährlich ca. 7 Pfund Rubine an die Zentralregierung gesandt haben. Durch den Handel mit chinesischen Händlern gelangten so auch die ersten Rubine nach Europa. Detaillierte Berichte beschreiben eine geregelte Gewinnung seit dem 16. Jahrhundert, als Nandabayin, der König des damaligen Reiches Pegu, einen Prinzen der Shan-Dynastie dazu brachte, das legendäre Gebiet des Mogok-Tals gegen ein viel weniger wertvolles Territorium zu tauschen. Bis heute noch werden die burmesischen Rubine insbesondere im Gebiet von Mogok, dem Tal der Rubine, das heute als „Ruby Land“ weltweit berühmt ist, abgebaut.


Bedeutende Vorkommen neben Burma befinden sich heute in Thailand und Ostafrika, speziell Mosambik, Tansania und Kenia. Das Farbenspektrum variiert von rosa über rot bis hin zu einem intensiven Purpur.


Der Rubin ist der Stein des Monats Juli und verleiht Freiheit und Ansehen, Güte und Würde.

 

 

Autoren

Dr. Ulrich Henn & Dr. Tom Stephan, DGemG
© 2022

 

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