Blog der Deutschen Gemmologischen Gesellschaft

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Herausgeber: 
Deutsche Gemmologische Gesellschaft e.V.
Prof.-Schlossmacher-Str. 1
D-55743 Idar-Oberstein

 

Copyright:
Für alle Beiträge behält sich die Deutsche Gemmologische Gesellschaft (Deutsche Gesellschaft für Edelsteinkunde) e.V. sämtliche Rechte vor, insbesondere die des Nachdrucks, der Übersetzung in andere Sprachen und der photomechanischen Wiedergabe. Die veröffentlichten Beiträge stellen – soweit namentlich bezeichnet – die Auffassung der Autoren dar und geben nicht notwendig die Meinung von Herausgeber und Schriftleitung wieder. (Content of this journal may not be reproduced in any form without the permission of the German Gemmological Association. Opinions expressed do not necessarily reflect the views of the Association.)

Synthetische Diamanten werden bereits seit Mitte des 20. Jahrhunderts hergestellt und seitdem weit verbreitet in Industrie und Technik eingesetzt – begonnen bei der Nutzung der hohen Härte in Fräsen und Bohrern, über Anwendungen in elektronischen Bauteilen bis hin zur Verwendung in modernsten Quantencomputern.

In der Schmuckbranche haben synthetische Diamanten erst in den letzten Jahren immer stärker an Bedeutung gewonnen und stellen für den Verbraucher ein günstigeres Ersatzprodukt zum natürlichen Diamanten dar. Im Sinne des Verbraucherschutzes ist es dabei unabdingbar durch eine eindeutige Nomenklatur die Unterschiede zwischen beiden Produkten klar und leicht verständlich darzulegen, um somit dem Verbraucher alle notwendigen Informationen für eine bedachte Kaufentscheidung zur Hand zu geben.

 

Sammelbild Ohrstecker mit LogoOhrstecker mit natürlichen Diamanten. Die stärkere Fluoreszenz im langwelligen UV (Mitte) gegenüber einer schwächeren Fluoreszenz im kurzwelligen UV (rechts) ist charakteristisch für natürliche Diamanten.

 

Der Gemmologie kommt hierbei die besondere Aufgabe zu, Möglichkeiten zu erforschen und zu entwickeln, die jederzeit eine eindeutige Unterscheidung zwischen beiden Produkten ermöglichen – eine Aufgabenstellung, aus der heraus sich die ältesten gemmologischen Gesellschaften, wie auch die 1932 gegründete Deutsche Gemmologische Gesellschaft e.V., Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt haben. Die große damalige Herausforderung war die Erkennung synthetischer Rubine und synthetischer Saphire.

Aus der gemmologischen Forschung heraus wurden in den letzten Jahren verschiedene Untersuchungsmethoden entwickelt. Die Kombination dieser Methoden ermöglicht eine sichere und routinemäßige Unterscheidung natürlicher und synthetischer Diamanten. Wie bei allen Untersuchungsmöglichkeiten ist hierbei das Wissen um Grenzen und Einschränkungen der Testgeräte von essenzieller Bedeutung.

 

TS OptimumI mit LogoTestgeräte zur Messung der UV-Transparenz unterscheiden Diamanten vom Typ I und Typ II. Synthetische farblose Diamanten gehören immer dem Typ II an, wohingegen 98% der natürlichen Diamanten dem Typ I angehören. Die Anzeige "CVD/HPHT" bedeutet bei dem abgebildeten Gerät, dass der Stein zum Typ II gehört - und damit natürlich oder synthetisch sein könnte. In diesem Fall müssen weitere Tests durchgeführt werden.

 

Die Unterscheidung natürlicher und synthetischer Diamanten ist einer der Themenschwerpunkte unseres vierwöchigen Bildungsprogramms Diamantenkunde.

Speziell zur vorangehend angesprochenen Thematik bietet die Deutsche Gemmologische Gesellschaft e.V. in diesem Jahr drei jeweils zweitägige Intensivseminare an, die neben theoretischen Aspekten auch die praktische Untersuchung natürlicher und synthetischer Diamanten mit Hilfe routinemäßig einsetzbarer Geräte beinhaltet:

27.05.-28.05.2024 (beendet)
29.07.-30.07.2024 (beendet)
18.11.-19.11.2024

Kosten: 400€, Anmeldungen per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Daneben werden zwei jeweils zweiteilige Online-Vortragsreihen veranstaltet, die die theoretischen Grundlagen sowie wichtigsten Untersuchungsgeräte behandeln:

10.04. und 17.04.2024, 20-22 Uhr (beendet)
05.06. und 12.06.2024, 20-22 Uhr (beendet)

Kosten: 120€, Anmeldungen per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

 

TS synth. dia gemesis 25x KUV mit LogoUnter Beleuchtung mit kurzwelligem UV zeigt dieser synthetische Diamant (HPHT-Verfahren) charakteristische kubo-oktaedrische Wachstumsstrukturen.

 

Inhalte der Intensivseminare:

  • Nomenklatur und Begrifflichkeiten, aktuelle Trends und Entwicklungen
  • Bildungsbedingungen und Gewinnung natürlicher Diamanten
  • Herstellungsverfahren synthetischer Diamanten
  • Unterscheidungsmöglichkeiten zwischen natürlichen und synthetischen Diamanten:
    • Kristallmorphologie
    • Einschlussdiagnostik
    • Prüfgeräte zur Unterscheidung natürlicher und synthetischer Diamanten, deren Anwendung sowie Einschränkungen und Fehlerquellen
    • Exkurs: weiterführende Methoden in gemmologischen Labors

Zusätzliche Inhalte in den Präsenzseminaren:

  • praktische Workshops, Untersuchung einer Vielzahl von natürlichen und synthetischen Diamanten aus der DGemG-Sammlung
  • praktische Demonstration der Prüfgeräte
  • eigenständiges Arbeiten mit den Prüfgeräten
  • praktische Demonstration der Untersuchung von natürlichen und synthetischen Diamanten im gefassten Zustand in Schmuckstücken

Über die Seminarteilnahme wird eine Teilnahmebescheinigung ausgestellt. Auf Anfrage können für Gruppen ab acht Teilnehmern auch individuelle Termine angeboten werden, auf Wunsch gerne auch in Ihren eigenen Räumlichkeiten.

Hinweis: Die Inhalte der Online-Vortragsreihe werden auch in den Präsenzveranstaltungen abgedeckt. In den Präsenzveranstaltungen haben Teilnehmer und Teilnehmerinnen die Möglichkeit, die vorgestellten Prüfungsmethoden an einer umfangreichen Sammlung natürlicher und synthetischer Diamanten selbst anzuwenden, um sich somit ein Gefühl zu erarbeiten, welche Untersuchungsmöglichkeit für den Eigenbedarf am geeignetsten ist.

Zudem ist zu beachten, dass eine Teilnahme an diesen Intensivseminaren nicht auf unser vierwöchiges Bildungsprogramm Diamantenkunde angerechnet werden kann.

 

 

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