Blog der Deutschen Gemmologischen Gesellschaft

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Geschliffener Columbit-Tantalit aus Iveland, Norwegen, von 1,046 ct. Sammlung DGemG, Foto: U. Henn, DGemG.

Die Columbit-Gruppe umfasst eine Serie von Mischkristallen der Mineralreihen Columbit und Tantalit, allgemein bekannt als Coltan. Das wichtige Niob-Tantal-Erz besitzt heute größte Bedeutung für die Elektronikindustrie.

Die Mischkristalle werden mit der allgemeinen chemischen Formel (Fe,Mg,Mn)(Nb,Ta)2O6 angegeben. Die Columbit-Reihe umfasst die Niob-reichen Minerale, Tantalit die Tantal-reichen. Meist sind die Mischkristalle Niob- und Eisen-reich.

Die Minerale der Columbit-Tantalit-Gruppe kristallisieren orthorhombisch, besitzen die Härte 6 – 6½, sind undurchsichtig dunkelbraun bis schwarz und werden in granitischen bis syenitischen Pegmatiten angetroffen.

Der Name Columbit leitet sich von Columbium, dem früheren Namen für Niob ab. Der Name Tantalit bezieht sich auf den Gehalt an Tantal.

Die Werte für Lichtbrechung und Dichte variieren in Abhängigkeit vom Niob-Tantal-Verhältnis. Die Niob-reichen Minerale besitzen höhere Brechungsindizes, die Tantal-reichen Mischkristalle eine höhere Dichte:

Werte nach Tröger (1971):

nx = 2,24 – 2,40

ny = 2,30 – 2,45

nz = 2,41 – 2,53

Δn = 0,017 – 0,013

D = 5,0 – 7,9 g/cm3

 

Ein als Sammlerstein facettiert geschliffenes Exemplar von Columbit-Tantalit stammt von Iveland, Norwegen und besitzt folgende Charakteristika:

Gewicht: 1,046 ct

Abmessungen: 5,95 x 4,41 x 2,95 mm

Lichtbrechung: ca. 2,353 (bestimmt mit einem „Digitalrefraktometer“ = Reflektometer)

Dichte: 5,56 g/cm3

 

Chemische Zusammensetzung:

67,76 Gew.-% Nb2O5

6,18 Gew.-% Ta2O5

16,56 Gew.-% Fe2O3

4,77 Gew.-% MnO

Akzessorisch: Ti, Sc, Y, Zr, Co, W, Mg, Ca, K, Cl, S

 

Es handelt sich somit um einen Ferro-Columbit-reichen Mischkristall der Columbit-Tantalit-Reihe.

Mögliche Verwechslungen: Hämatit, Cassiterit, Magnetit, Uraninit, Wolframit.

 

Literatur

Tröger, W. E. (Bambauer, H. U., Taborszky, F. & Trochim, J.)(1971): Optische Bestimmung der gesteinsbildenden Minerale.- Stuttgart, E.Schweizerbart`sche Verlagsbuchhandlung.

 

Autor

Dr. Ulrich Henn, DGemG
© 2023

 

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