Blog der Deutschen Gemmologischen Gesellschaft

dgemg logo

 

Herausgeber: 
Deutsche Gemmologische Gesellschaft e.V.
Prof.-Schlossmacher-Str. 1
D-55743 Idar-Oberstein

 

Copyright:
Für alle Beiträge behält sich die Deutsche Gemmologische Gesellschaft (Deutsche Gesellschaft für Edelsteinkunde) e.V. sämtliche Rechte vor, insbesondere die des Nachdrucks, der Übersetzung in andere Sprachen und der photomechanischen Wiedergabe. Die veröffentlichten Beiträge stellen – soweit namentlich bezeichnet – die Auffassung der Autoren dar und geben nicht notwendig die Meinung von Herausgeber und Schriftleitung wieder. (Content of this journal may not be reproduced in any form without the permission of the German Gemmological Association. Opinions expressed do not necessarily reflect the views of the Association.)

Abb. 1: Cabochon aus „Fused Quartz“. Gewicht 5,25 ct, 14,75 x 11,87 x 5,02 mm. Sammlung DGemG, Foto Q. Wang, DGemG

Als „Fused Quartz” wird im internationalen Handel ein klar durchsichtiges, farbloses Glas bezeichnet, das durch Schmelzen von Quarz und nachfolgendem schnellen Abkühlen erhalten wird. Schlüssiger ist die im Deutschen verwendete Bezeichnung „Quarzglas“ oder „Kieselglas“.

Verwendung findet das Material in erster Linie in der Technik für u.a. Linsenmaterial für Optiken, in der Halbleitertechnik, Lichtleiter, Sicht- und Messfenster, Isolationsmaterial, Kolben für Lampen.

In der Edelstein- und Schmuckbranche ist solches Glas immer wieder als „Bergkristall“, z.T. auch als „synthetischer Bergkristall“ aufgetaucht, u.a. als Gravursteine oder in Form von Kugeln oder Obelisken, teilweise mit mehreren Zentimetern Durchmesser bzw. Größe.

Die Erkennung des Materials als Glas ist mit Hilfe gemmologischer Standardmethoden problemlos. Auf dem Polariskop ist Einfachbrechung feststellbar, d.h. die jeweiligen Steine oder Objekte bleiben bei Drehung dunkel. Der mit dem Refraktometer bestimmte Lichtbrechungsindex beträgt 1,460 und die mit der hydrostatischen Waage gemessene Dichte 2,20 g/cm3. Diese Eigenschaften bestimmen das Material eindeutig als Glas.

Bemerkenswert ist die Homogenität des Materials, die sich darin zeigt, dass mit dem Mikroskop auch bei hoher Vergrößerung keine inneren Merkmale, d.h. Einschlüsse (Blasen) oder Schlieren erkennbar sind. Dies begründet auch die Verwendung als Imitation für Bergkristall, insbesondere bei großen Objekten.

 

Autoren

Dr. Ulrich Henn, Qi Wang und Christine Lucia Matter, DGemG
© 2025

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit ändern, durch Klick des Menüpunkts Cookie Einstellungen in der Fußzeile der Webseite.