Die aktuelle Ausgabe von Gemmologie - Zeitschrift der Deutschen Gemmologischen Gesellschaft e.V. ist für Mitglieder im Online-Archiv abrufbar.
Für alle Interessierten ist das Heft in Druckform bei der DGemG erhältlich:
Vorwort zum aktuellen Heft 3/4 Dezember 2022
Im vergangenen September konnte – von uns allen sehnsüchtig erwartet - sowohl die gemmologische Arbeitstagung als auch die Mitgliederversammlung im Hause der Deutschen Gemmologischen Gesellschaft e.V. in der Prof. Schlossmacher Str. 1 in Idar-Oberstein stattfinden, und auch die feierliche Verleihung der Urkunden an unsere Absolventinnen und Absolventen fand – wie aus Vor-Corona- Zeiten gewohnt - mit einem Get-together in unserer Cafeteria einen zwanglosen Abschluss.
Im Jahr 2023 planen wir unsere erste Arbeitstagung und die Mitgliederversammlung für das Wochenende 20.5.2023 - 21.5.2023. Die Vorankündigung der Tagesordnung für die Mitgliederversammlung finden Sie umseitig.
Die Originalbeiträge des vorliegenden Heftes „Gemmologie“ befassen sich mit drei Edelstein-Klassikern (Achat – Smaragd – Spinell) aus ganz unterschiedlicher Perspektive:
Achate aus dem Saar-Nahe-Gebiet in der näheren Umgebung bildeten die ursprüngliche Grundlage, aber erst die Importe von Achaten aus dem fernen Rio Grande do Sul in Brasilien sicherten ab den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts den Aufschwung Idar-Obersteins zu einem der weltweit führenden Zentren der Edelsteinbearbeitung. Henn gibt einen umfassenden Überblick über die Bedeutung dieser Achate aus Rio Grande do Sul aus gemmologischer Perspektive.
Hanser et al. beschreiben Smaragde aus einem neuen Vorkommen in Pakistan und vergleichen deren gemmologische, spektroskopische und kristallchemische Eigenschaften mit denen bekannter Smaragdvorkommen weltweit. Während eine deutliche „Verwandtschaftsbeziehung“ zu den Spurenelementgehalten und Absorptionsspektren im UV-VIS-NIR der sambischen Smaragde
aufgezeigt wird, weisen die Daten der verschiedenen afghanischen Smaragde trotz geografischer und geologischer „Nähe“ nur geringe
Ähnlichkeiten auf. Als Kriterium zur Unterscheidung der Chitral-Smaragde von Smaragden anderer Vorkommen wurden hohe Cs- und Li-Gehalte festgestellt.
Der Mahenge-Distrikt in der Provinz Morogoro in Tansania ist seit Jahrzehnten ein besonders aktives Minengebiet, insbesondere für Rubine und (rote) Spinelle. Blaue kobalthaltige Spinelle aus diesem Gebiet sind erst kürzlich auf dem Edelsteinmarkt aufgetaucht und erzielen hohe Preise. Der vorliegende Artikel von Stephan et al. beschreibt die gemmologischen Eigenschaften dieser Spinelle, die eine wichtige Ergänzung zu den bisher auf dem Markt befindlichen Steinen darstellen. Interessant ist der aufgezeigte Zusammenhang zwischen der „Leuchtkraft“ der blauen Farbe und den entsprechenden Eisen/Kobalt- Konzentrationsverhältnissen der verschiedenen Vorkommen von kobalthaltigen Spinellen aus Vietnam, Tansania und Sri Lanka.
Dr. Thomas Lind
Präsident
Deutsche Gemmologische Gesellschaft e.V.
Inhalt des aktuellen Hefts 3/4 Dezember 2022
U. HENN
Achate aus Rio Grande do Sul, Brasilien - Eine gemmologische Betrachtung hinsichtlich der Bedeutung des Achates als Schmuckstein
C. S. HANSER, B. GUL, T. HÄGER & R. BOTCHARNIKOV
Beryll aus der Region Chitral, Pakistan: Ein neues Smaragdvorkommen
T. STEPHAN, U. HENN & S. MÜLLER
Neue Funde von kobalthaltigem Spinell bei Mahenge, Tansania