Die aktuelle Ausgabe von Gemmologie - Zeitschrift der Deutschen Gemmologischen Gesellschaft e.V. ist für Mitglieder im Online-Archiv abrufbar.
Für alle Interessierten ist das Heft in Druckform bei der DGemG erhältlich:
Vorwort zum aktuellen Heft 1/2 Juni 2021
Die Diamantlagerstätten Namibias, die Ulrich Henn in seinem Beitrag zu den Diamantvorkommen Namibias ausführlich beschreibt, sind ein außerordentlich beeindruckendes Beispiel für die allen Rohsteinkäufern der Edelsteinbranche bekannte Tatsache, dass Rohedelsteine sekundärer Vorkommen, die lange Transportwege von der primären zur sekundären Lagerstätte hinter sich haben, eine exzellente „Vorsortierung“ hinsichtlich der Qualität erfahren haben – und bezogen auf das Rohgewicht in der Regel Premiumpreise gegenüber Edelsteinen der entsprechenden Primärvorkommen erzielen.
Die Materialeigenschaft der Härte hat erheblichen Einfluss darauf, wie dauerhaft sich die Schönheit des einzelnen Edelsteins präsentiert - und sie ist außerdem von großer Bedeutung für deren Bearbeitung zu Schmuckzwecken. Gerade bei nicht monokristallinen Edelsteinen ist die Angabe einer Ritzhärte nach Mohs nicht so aussagekräftig wie die Schleifhärte, deren Bestimmung allerdings relativ aufwendig ist. Henry A. Hänni, Richard Brunk und Leander Franz gehen in ihrem Beitrag zur Ermittlung der Schleifhärte an vierundzwanzig verschiedenen, gängigen Schmucksteinen auf die verschiedenen Aspekte der Schleifhärte ausführlich ein.
Blaue Quarz-Tripletten sowie blaue Quarz-Synthesen (Roland Diehl), natürliche Perlen aus der Venusmuschel (Tom Stephan und Stefan Müller) sowie Enhydros-Achate aus Brasilien (Rainer Schultz-Güttler und Ulrich Henn) sind Themen der gemmologischen Kurzinformationen, die von einer Besprechung des Buches von Ralf Schmidt über die Schmucksteinsammlung des Herzogs Anton Ulrich von Sachsen-Meiningen durch Gerhard Holzhey abgerundet werden.
Das vorliegende Heft der Zeitschrift „GEMMOLOGIE“ erscheint zu einem Zeitpunkt, in dem das sprichwörtliche Licht am Ende eines langen Tunnels sichtbar wird: nicht nur ist seit einigen Wochen – unter Einhaltung strenger Hygienemaßnahmen – ein Präsenzunterricht im Ausbildungszentrum der Deutschen Gemmologischen Gesellschaft eV wieder möglich, sondern es bieten sich auch Öffnungsperspektiven für das gesamte Branchenumfeld – inklusive der Möglichkeiten des Reisens, der Übernachtung in Hotels und dem Besuch von Museen und Ausstellungen. Wir wissen durch das Feedback von unseren Lehrgangsteilnehmerinnen und -teilnehmern, dass gerade die Möglichkeiten, die sich mit dem Aufenthalt in der europäischen Edelsteinmetropole Idar-Oberstein bieten, hochgeschätzt werden und einen besonderen Anreiz für die Entscheidung zur gemmologischen Ausbildung bei der DGemG darstellen.
Parallel zu den Präsenzkursen und Wissensvermittlung „vor Ort“ werden die digitalen Angebote konsequent erweitert. Auf der Rückseite dieses Vorwortes finden Sie einen Hinweis auf unsere digitale Edelsteinbibliothek, die einen Kernbereich dieser Angebote darstellt.
Die DGemG bietet zudem allen Mitgliedern die Möglichkeit, sich auf unserer Website über das Online-Angebot zu informieren und für die Übermittlung gemmologischer Informationen per E-mail zu optieren: https://dgemg.com/mitgliedschaft/opt-in-fuer-informationen.html
Wir freuen uns, wenn möglichst viele Mitglieder hierfür optieren, und wir die Kommunikation noch effizienter gestalten können.
Dr. Thomas Lind
Präsident
Deutsche Gemmologische Gesellschaft e.V.
Inhalt des aktuellen Hefts 1/2 Juni 2021
U. HENN
Die Diamantvorkommen Namibias
H. A. HÄNNI, R. BRUNK & L. FRANZ
Zur Ermittlung der Schleifhärte einiger Schmucksteine
Gemmologische Kurzinformationen
R. DIEHL
Aus der Untersuchungspraxis: "Paraiba- und tansanitfarbene" blaue Quarze
T. STEPHAN & S. MÜLLER
Quahog-Perlen - Natürliche Perlen aus der Venusmuschel Mercenaria mercenaria
U. HENN & R. SCHULTZ-GÜTTLER
Enhydros-Achat aus Brasilien